Zur diesjährigen Frühjahrs-Clubfahrt
ging es nach Zentralspanien, Klettergebiete rings
um Madrid. Verstärkt wurden die EM`s Jochi, Dicker
und Robert durch Bergbaby Kobi und die Sympathisanten
Jens und Hex.
Mit Easyjet ging es hurtig in die spanische
Hauptstadt. Vom Organisationsstab wurden intuitiv
zwei Kochteams eingeteilt, welche sich umgehend daran
machten, die nagelneuen schneeweißen Hundefänger
mit entsprechendem Proviant zu befüllen. Dem
Hinweis auf Leistungsverlust durch Flüssigkeitsmangel,
wurde also sorgsam Rechnung getragen, um es auf gar
keinen Fall zur Unterbierung kommen zu lassen. Solide
ausgestattet ging es über einen Zwischenstopp
bei den schönen Molarinnen ins ca. 50km entfernte
Patones.
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Patones
- Pico de miel |
Hinter einer Staumauer eröffnet sich
dem Betrachter ein liebliches Tal mit einem klaren
Bach, welcher zur früheren Zeiten einen Stausee
speiste. Zu dessen Seiten finden sich fantastische
Routen in bestem Lochkalk. Vom Kinderklettern bis
zum Orangdach wird alles geboten. Die Wandhöhen
betragen bis 50m.
Unweit der Staumauer befindet sich Adrspach-like die
entsprechende Wirtschaft.
In gewohnt tchechischem Ambiente kann man lecker speisen
und trinken und sich im ausliegenden Routenbuch über
die Vielzahl der Klettermöglichkeiten informieren.
Leider hat der Laden nur am WE geöffnet.
Für Liebhaber gepflegter weicher Betten und Warmduscher
ist der Ort allerdings ungeeignet. Selbst für
Kaltduscher wird's eng. Es gibt halt den Bach und
man muß die Nacht alternativ verbringen. Die
Gemäuer einer geschlossenen Speologenhütte
ermöglichten uns die gewisse Gemütlichkeit,
welche durch diverse Mützen und Daunenjacken
verstärkt werden konnte. Man nächtigt halt
auf ca. 1000m Höhe, da ist es in Spanien genauso
warm wie auf dem Brocken.
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Daunenjacken
auf ca. 1000m Höhe, es grüßt der
Süden |
Ähnlich wie bei großen Bergfahrten
ins benachbarte Karakorum oder Himalaya, nimmt das
Kochen einen beachtlichen Stellenwert ein und fördert
die sozialen Instinkte der Bergkameraden. Gut bespeist
und dem Flüssigkeitshaushalt Rechnung getragen,
ließ es sich hervorragend schlafen unter Spaniens
Himmel.
Um die Vielseitigkeit der Akteure unter Beweis
zu stellen, ging es nach zwei Tagen im Kalk, zum "Pico
de miel" (Honigberg), einem beeindruckenden Granitfelsen,
etwa 1300m hoch. Durchzogen von Rissen, gepaart mit
steilen Reibungen, sind hier andere Qualitäten
gefragt. Wir hatten unsere Keile und Friends nicht
umsonst mitgeschleppt und unter den Augen hungriger
Geier ging es hinauf. Die Routen bieten oft 3 Seillängen
und sind größtenteils selbst abzusichern.
Es empfiehlt sich, sich im Internet vorab über
die Wege zu informieren, bzw. man besitzt einen entsprechenden
Kletterführer, da vor Ort keine Infos zu erhalten
sind. Basislager ist der gleichnamige Camping "Pico
de miel" in La Cabrera, zu vernünftigen
Preisen.
Bildchens vom Gaskocher und steilen Wänden
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Auch hier wurde wieder auf die gute Hausmannskost
von Gaskochern gesetzt, da die örtlichen Kneipen
irgendwie stets geschlossen waren bzw. nichts Essbares
offerierten.
Im weiteren Verlauf der Reise ging es nach
Pedriza, ebenfalls ein Granitgebiet.
Mit mehr als 2500 Wegen zählt es zu den größten
Klettergebieten Spaniens. Der höchste Gipfel
ist der Yelmo, 1714m. Man hat hier vor allem nicht
den Stress mit den ganzen Schwierigkeiten. Es ist
alles 5, mal abgesehen von den Zehnen, welche dann
6 sind. Man kann auch schön wandern.
Da die gastronomische Versorgung für die
Sportler auch in diesem Valley sich an der Nulllinie
bewegte, wurde noch mal umgesetzt ins freundlichere
Patones. Die noch vorhandene manpower wurde von nun
an konsequent in Dächer investiert (schön
schattig).
Alles in allem, viel Spaß gehabt und
letztlich toller Lomoabschluß in Madrider Steakhaus.
Geheimtipp für Singles -> Madrider U-Bahn.
PS: Kosten für die Woche <100 Euro (ohne Flug).
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