SÜDAMERIKA-Bericht von Jens und Robby
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In Trujillo 05.03.02 20:27

Hallo Freunde!
Nach 3000 Kilometern quer durch Peru, Chile, Bolivien und wieder Peru sind wir nun in Trujillo 600 km noerdlich von Lima angekommen. Die Fahrt hier her fuehrte durch ziemlich trockene Wuestengegend mit wunderschoenen, einsamen und ausnahmsweise auch sauberen Straenden. Mit der drittgroessten Stadt Perus ist nun auch der Endpunkt unser fast elfwoechigen Reise erreicht.Nach zwei Tagen Aufenthalt hier wollen wir am morgigen
Tag in einem 12 km entfernten Fischerdorf Ouartier suchen. Von dort aus wollen wir dann in Ruhe mit dem Rad die Umgebung erkunden, etwas faulenzen und langsam an die Heimreise denken. Naechste Woche geht unser Flieger dann zurueck nach Deutschland und wir freuen uns jetzt schon, alle Freunde und Bekannten wieder zu sehen.
Bis zum Wiedersehen in der Heimat verbleiben mit
Lieben Gruessen

Jens und Robert.

In Machu Pichu festgesessen! 23.02.02 03:03

Hallo Freunde!
Ein paar aufregende Tage liegen hinter uns! Moechten heute die erste Gelegenheit nutzen um uns endlich wieder zu melden und eine kurze Berichterstattung abzugeben. Nachdem wir am vergangenen Dienstag planmaessig nach Machu Pichu gefahren sind haben wir uns dort am zeitigen Mittwochmorgen diese wunderschoene Festungsstadt angeschaut. Wir haben die Nacht davor auf einem kleinen Zeltplatz verbracht, wo es die ganze Nacht geregnet hat. Als wir am Mittwoch gegen Mittag zurueck kamen, mussten wir erfahren, das durch drei groessere Erdrutsche und die dadurch zerstoerten Bahnschienen, die Verbindung zur Aussenwelt fur mindesten zwei Tage unterbrochen ist.Unguenstiger Weise hatten wir auch schon unsere Bustickets nach Lima gekauft, die wir von dort nicht umschreiben konnten.Die kleine Stadt war ohne Strom und von Zugbestzung bis Erstuermung spielten sich so einige Szenen dort ab! Seit wir in Machu Pichu angekommen waren, hatte kein anderer Zug mehr die Stadt erreicht.
Am Donnerstag sollte dann eventuell der erste Zug fahren.Zirka 300 Leute wollten dann mit dem ersten moeglichen Zug fahren. Da viele aehnlich wie wir Fluege oder
Busse gebucht hatten, spielten sich entsprechende Szenen vor dem Bahnhofsoffice ab.Jedenfallst standen wir am naechsten Morgen gegen 5 Uhr vor dem Bahnhof und harrten da der Dinge, die da kommen moegen. Nach zirka 4 Stunden wartens wurde nur eine Gruppe von zirka 50 Leuten eingelassen und sollten mit
mehrmaligem Umsteigen in Zug und Bus irgendwie Richtung Cusco
gebracht werden.Wir waren nicht dabei! Gegen Mittag sollte dann wieder nur eine kleine Gruppe folgen. Wir beschlossen nicht noch eine Nacht dort zu
verbringen (den Bus hatten wir schon aufgegeben) und zu Fuss zirka 30 km auf den Schienen zu laufen um danach in eine Ortschaft zu gelangen, von wo aus wir
mit dem Bus nach Cusco kommen wuerden. Das Glueck wollte es, das wir nach ein paar Kilometern auf die erste Gruppe unterwegs stiessen, die gerade den ersten Zug (nur zwei Wagen) kurz nach dem zweiten Felsturz bestieg. Das wir nun trotz ein paar kleinerer Probleme mit bei denen im Zug sassen, war natuerlich klar! Unterwgs konnte man sehen, was das Wasser fuer einen Schaden angerichtet hatte. Die Schienen wurden voellig weggespuelt und verbogen wie Strohhalme.
Jedenfalls sassen wir nun mit im ersten Zug, der aus dem Tal rausging.
Da wir nur ein Drittel der Strecke mit dem Zug fuhren und dann in einen Bus wechselten, stiegen auf einmal unsere Chancen unseren Bus doch noch zu erreichen. Am Ende kamen wir knapp 2 Stunden vor Abfahrt unseres
Buses in Cusco an. Was dann folgte, war schnell zurueck ins Hostal,
Sachen zusammenpacken, zum Busbahnhof in den Bus und ab Richtung Lima.
Fuer alles anderre war keine Zeit mehr! Wir waren froh, das wir nach dieser Hast im Bus sassen. Nach 22 Stunden Fahrt sind wir dann heute Nachmittag
gut in Lima angekommen. Jetzt machen wir noch mal 2 Tage Stesserholung und
muessen erst mal unsere voellig durchnaessten Sachen trocknen.
Morgen wollen wir uns dann noch mal mit Catharina treffen, die heute Abend hier in Lima ankommt. Dies waren also die Erlebnisse der letzten Tage!
Am Sonntag geht es dann weiter Richtung Norden, wo wir die Sonne und Waerme hier an der Kueste geniessen wollen. Heute in 3 Wochen sind wir dann schon wieder zurueck in Deutschland. Bis dahin werden wir uns aber ganz bestimmt noch mal von unserer Tour melden!

Tschuss bis zum naechsten Mal

Jens und Robby.


In Cusco! 17.02.02 00:28

Hallo Freunde!
Nach insgesamt 2400 Kilometern haben wir vor zwei Tagen Cusco erreicht.Die letzte Etappe hier her war fuer mich nicht ganz einfach, da ich mir irgenwie eine Art Magen/Darmgrippe eingefangen hatte. Doch inzwischen ist fast alles wieder ok.
Auf dem Weg hier her, haben wir noch einmal einen 4351 meter hohen Pass ueberquert. Danach ging es in einem wunderschoenen Tal fast 150 Kilometer immer leicht bergab. Seit fast vier Wochen sind wir nun das erste mal wieder unter 3400 Hoehenmetern. Auch mit der Regenzeit haben wir bis hier her riesiges
Glueck gehabt. Dafuer regnet es, seit wir in Cusco sind, von Tag zu Tag mehr.
Unseren Plan, auf dem Incatrail Richtung Machu Pichu zu wandern mussten wir leider auch begraben. Auf Grund der starken Regenfaelle und der damit verbundenen. Erdrutsche ist der Trail bis auf weiteres erst einmal gesperrt. Aus diesem Grund haben wir uns fuer eine Kurzvariante und Zweitageswanderung entschieden.Wir wollen am Montag starten und am Mittwoch wieder zurueck in Cusco sein. Am Donnerstag soll es dann mit dem Bus Richtung Lima gehen, wo endlich wieder Waerme und Sonne auf uns warten. Wir freuen uns jedenfalls jetzt schon darauf, endlich die kurzen Sachen aus der Tasche zu holen! Bis wir in Lima sind, soll es dies erst einmal wieder gewesen sein.

Bis dahin verbleiben mit besten Gruessen,

Jens und Robby.


In Puno am Tititacasee! 09.02.02 01:37

Hallo Freunde!
Seit wir in La Paz losgefahren sind, ist schon wieder eine Weile vergangen und wir sind in Puno am Tititacasee angekommen.Fuer die reichlich 300 km haben wir fuenf Tage gebraucht. Bis auf einen Tag, an dem wir eine Zwangspause wegen zu starker Niedershlaege einlegen mussten, haben wir mit der Regenzeit bis jetzt Glueck gehabt. Bei den kurzen Schauern bisher sind wir immer halbwegs trocken geblieben. Die Strecke am Tititacasee entlang ist wirklich schoen und Abwechslungsreich. Immer wieder hat man fantastische Ausblicke auf den See
und die Umgebung. Unterwegs haben wir Station in Cocacabana gemacht, von
wo wir einen Tagesausflug zur Isla de Sol gemacht haben. Wir haben die Insel von Nord nach Sued (10 km) durchwandert und uns dann vom Schiff wieder abholen
lassen. Heute haben wir einen Ausflug zu den schwimmenden Inseln von Puno unternommen. War zwar alles sehr touristisch aber auf alle Faelle ansehenswert!
Morgen wollen wir dann Richtung Cusco aufbrechen, wo der Inca-Trail und die Inca Stadt Machu Pichu auf uns warten. Wenn es das Wetter gut mit und meint, koennten wir vielleicht in fuenf oder sechs Tagen dort sein.

Bis dahin verbleiben mit besten Gruessen

Jens und Robby.


Die letzten Tage in La Paz. 30.01.02 00:49

Hallo Freunde!
Nach fast einer Woche La Paz nun wieder ein Lebenszeichen von uns. Nach drei Tagen Pause haben wir am Sonnabend eine organisierte MTB Abfahrt in die Yuncas, den Ostabbruch
der Anden gebucht. Die Strasse fuehrt von einem 4700 m hohen Pass in ein
Tal bis auf 1200 m hinunter. Wahrend dieser Abfahrt durchfaehrt man drei Klimazonen bis hin zum tropischen Regenwald. Die Strasse ist voellig unbefestigt, Wassserfaelle rieseln ueber sie hinweg, so breit, dass gerade mal ein Fahrzeug fahren kann und ist mit zahlreichen Steilabbruechen bis 300 metern unmittelbar an der Strassenkante wirklich atemberaubend. Da es auch keine Leitplanken gibt und schon so einige Fahrzeuge ueber die Kante geschossen sind, nennt man sie hier die gefaehrlichste Strasse der Welt. Die Abfahrt war ueber 60 Kilometer lang und ein echter Haertetest fuer unsere Bikes. Wenn man uns auf unserem Rueckweg dann nicht gerade beklaut haette, waere dieser Tag bestimmt noch etwas eindrucksvoller gewesen! Fuer gestern und heute stand dann eine Besteigung des 6066 m hohen Potossi auf dem Programm. Der erste Tag fuehrte von einer 4700 m hohen Huette
bis ins Basislager auf 5200 m. Mit von der Partie waren zwei Fuehrer und ein
Canadier. Am Abend fing es dann ordentlich an zu blitzen, donnern, regnen und zu schneien. Doch zum Glueck hoerte es gegen Mitternacht auf, so dass wir wie geplant um 1 Uhr gen Gipfel aufbrechen konnten. Die Aufstiegsroute war mit zahlreichen Gletscherspalten und Steilaufschwuengen bis 60 Grad nicht gerade ein
Weg fuer Pappnasen! Als mein Hoehenmesser 5905 m anzeigte, drehte sich bei
mir mit einem mal kein Rad mehr. Wahrscheinlich die uebligen Anzeichen der Hoehenkrankheit. Waehrend ich schweren Herzens mit dem Abstieg begann,
kaempte sich Robert mit den anderren beiden bis zum Gipfel durch. Da sich die letzten 100 Hoehenmeter zum Gipfel als 60 Grad steile Firnwand enpuppte, brauchten die drei fuer die letzten 170 Hoehenmeter noch mal knapp 2 Stunden. Heute Nachmittag waren wir dann zurueck in La Paz. Fuer Donnerstag oder Freitag ist dann die Weiterfahrt mit unseren Raedern Richtung Tititacasee geplant.

Bis zum naechsten mal verbleiben mit lieben Gruessen

Jens und Robby.


In La Paz 23.01.02 01:07

Hallo Freunde!
Haben mit dem heutigen Tage La Paz erreicht und in den vergangenen 10 Tagen fast 600 km mit ueber 7000 Hoehenmetern hinter uns gebracht. Unsere Fahrt fuehrte uns von Tacna in Peru, ueber Arica Chile und den 4642 meter hohen Tombo-Pass hier her nach La Paz in Bolivien. Diese Fahrt duerfte fuer mich und bestimmt auch Robby zu den anstrengensten Unternehmungen gehoeren die wir je in Angriff genommen haben. Wenn man sich ueberlegt, dass wir an manchen Tage fuer 50 km ueber 6 Stunden im Sattel gessen haben, kann man sich vielleicht ungefaehr vorstellen, welchem Geschwindigkeitsrauch wir erlegen waren. Dazu kommt noch die Hoehe von ueber 4000 meter, wo einem alles noch mal so schwer faellt. Doch zum Schluss wurden wir fuer die vielen Strapazen mit fantastischen Aussichten auf verschneite Vulkanberge, blauem Himmel, grasenden Lamaherden auf der Hochebene, Flamingos und vieles mehr belohnt. Jetzt sind wir erst einmal total kaputt und haben fuer die naechsten Tage keinen Bock mehr zum Radfahren. In den naechsten Tagen werden wir uns erst einmal La Paz und seine Umgebung ohne Rad anschauen. Bis zum nachsten

Mal verbleiben wir mit besten Gruessen

Jens und Robby.



In Arequipa! 11.01.02 19:38

Hallo Freunde!
Zu erst einmal vielen Dank fuer Eure zahlreichen Mails mit Gruessen, Wuenschen und vielen Neuigkeiten. Inzwischen sind wir schon ueber 14 Tage unterwegs und
haben mit unseren Mountainbikes 1065 Kilometer und ueber 10000 Hoehenmeter zurueckgelegt. Durchschnittlich haben wir fast jeden Tag 100 Kilometer gaeschafft. Da ich vorher fast 3 Monate kein Rad mehr gefahren bin ging es bei mir schon oefters ueber die eigentliche Grenze. Ich habe Muehe gehabt, auf der Geraden das Hinterrad von Robby zu halten. Mittlerweile haben wir hier schon so ziemlich alles
erlebt. Angefangen von endlosen Wuestengegenden mit Sandstuermen, 40 Grad im Schatten, Gegenwind und 30 Kilometern in 3 Stunden, gruenen Oasen, fantastische
Kuestenstrassen mit steilen Felsklippen und staendigem hoch und runter. Obwohl es ganz schoen anstrengend ist jeden Tag bis zu 7 Stunden im Sattel zu sitzen, so kann man doch viel interessantes abseits der Strasse erleben, was man in den vorbeirasenden Bussen kaum sehen kann. Ueberhaupt haben wir bis jetzt viele nette, einfache und ehrliche Leute kennengelernt. Als Radfahrer wird man hier in
Peru als Hero gefeiert. Ein dreiviertel aller vorbeifahrender LKW, Bus oder Autofahrer zeigen einem hier den Daumen nach oben. In den Doerfern ist das
aehnlich. Wenn man hier als Radfahrer eine Panne hat, ist es ueberhaupt kein Problem bis zur naechsten Ortschaft mit irgend einem Fahrzeug mitzukommen. Neben den vielen landschaftlischen Schoenheiten unterwegs haben wir uns auf dem Weg hier her nach Arequipa auch die geheimnisvollen Nascalienien des gleichnamigen Volkes aus der Luf angeschaut. Seit gestern sind wir nun in Arequipa und genehmigen uns 3 radfreie Tage.Morgen wollen wir einen Ausflug zum Colcacanon machen und am Sonntag mit dem Bus zur chilenischen Grenze,
welche zirka 350 km von hier entfernt ist. Danach geht es dann von Arica ( Chiele ) ueber die Anden nach Bolivien. Dort erwartet uns dann auch der erste 4600er
Pass. Wir hoffen, das wir uns gut aklimatisieren koennen. Wenn uns die Regenzeit nicht zu sehr zusetzt, koennen wir vielleicht auch noch einen schoenen Berg
im bolivianischen Hochland besteigen. Na mal sehen! So liebe Freunde, dies soll es erst einmal wieder von uns gewesen sein.

In der Hoffnung mal wieder etwas von Euch zu hoeren, verbleiben fuer heute mit besten Gruessen


Jens und Robby.


In Peru! 01.01.02 20:46

Hallo Freunde!

Wir sind gut in Lima angekommen! Obwohl in unserer Naehe ein paar Haeuser in die Luft geflogen sind, haben wir keinen Kratzer abbekommen! Wir haben von dem Unglueck im Nachbarviertel am Abend erfahren und uns schon gewundert, warum alles total verstopft war. Jedenfalls sind wir wohl auf und unversehrt.
Inzwischen haben wir mit unseren Raedern schon knapp 250 Kilometer hinter uns gebracht und sind mit dem heutigen Tag in Pisco suedlich von Lima angekommmen.
Morgen machen wir einen Ausflug zur Isla Ballestas, wo man sich den Incacaktus in den Sandduenen, Seeloewen und Pinguine anschauen kann. Uebermorgen wollen wir dann weiter Richtung Ica.

Bis zum naechsten Mal verbleiben fuer heute

Jens und Robby.

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